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Interdisziplinäre Forschungswerkstatt
Intention und Zielsetzung der Forschungswerkstatt
Qualitative Forschungsmethoden und die damit einhergehenden spezifischen Arbeitsweisen finden zunehmend Anwendung in unterschiedlichen sozial- geistes- und gesundheitswissenschaftlichen Fächern. Sie dienen der Exploration bislang wenig erforschter Themengebiete und liefern Einblicke in subjektive Sichtweisen und Erfahrungshorizonte (z. B. von Professionellen in unterschiedlichen Arbeits- und Versorgungskontexten, Zielgruppenangehörigen und Betroffenen). Auch werden sie zunehmend angewandt, um Maßnahmen beispielsweise in der Pädagogik, der Psychologie und den Gesundheitswissenschaften zu evaluieren.
Da Reflexivität im Forschungsprozess und interpersonale Konsensbildung zentrale Prinzipien qualitativer Vorgehensweisen darstellen, denen u. a. durch regelmäßige Diskussion bezüglich des methodischen Vorgehens bei der Datenerhebung, Datenauswertung und Interpretation der Daten nachgekommen wird, soll durch eine interdisziplinäre Forschungswerkstatt ein Forum für Forschende geschaffen werden.
Basis für die Zusammenarbeit in der Forschungswerkstatt ist die gemeinsame Orientierung am qualitativen Paradigma. In diesem Sinne besteht seit dem Jahre 2006 auch an der Universität Osnabrück eine interdisziplinäre Forschungswerksatt. Sie wurde von Dr. Katja Makowsky und Sarah Rölker gegründet und besteht dauerhaft aus ca. 10 TeilnehmerInnen. Die Mitglieder dieser Gruppe arbeiten mit sehr unterschiedlichen Methoden aus dem Spektrum qualitativer Vorgehensweisen wie beispielsweise narrativen und teilstrukturierten Einzel- und Gruppeninterviews, teilnehmender Beobachtung oder der Interpretation von Videoaufzeichnungen. Die Gruppe trifft sich in regelmäßigen Abständen von ca. vier Wochen für jeweils drei Stunden. In diesen Treffen wird gemeinsam an den jeweiligen Projekten der Gruppenmitglieder gearbeitet. Dabei können je nach Anliegen der einzelnen Teilnehmerin alle Phasen des Forschungsprozesses von Interesse sein. Erste Projektideen oder die Konkretisierung einer Forschungsfrage können ebenso diskutiert werden wie die Auswahl geeigneter Forschungsmethoden oder Strategien zur Auswahl der Untersuchungsgruppe. Im Zentrum der Forschungswerkstatt steht jedoch die Interpretation qualitativer Daten (zum Beispiel von Interviewtranskripten), die zuvor einer entsprechenden Vorbereitung durch die TeilnehmerInnen bedürfen, um im gemeinsamen Diskurs zu einer nachvollziehbaren Analyse zu gelangen. Wissenschaftlich unterstützt wird die Forschungswerkstatt durch Frau Prof. Dr. Ingrid Kunze.
Die Entwicklung von Forschungswerkstätten geht auf die Chicago `er Schule in den 1920er Jahren zurück. Hier praktizierte Anselm Strauss mit Studierenden und Doktoranden den Forschungsprozess im qualitativen Paradigma. Seit den 1980er Jahren zeichnet sich die Etablierung von Forschungswerkstätten zunehmend auch im deutschsprachigen Raum ab.
Zielgruppe
Das Angebot der Forschungswerkstatt richtet sich an Mitglieder aller Fachbereiche, die im Rahmen ihrer Qualifikationsarbeiten qualitative Forschungsmethoden und Vorgehensweisen anwenden.
Kontakt
für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Andju Giehl agiehl@uos.de